Stress und Stressabbau
- Stress macht krank
- das Abbauen der Stresshorme dauert lange (2 bis 6 Tage)
- zum Stressabbau und Gesundbleiben braucht der Hund im Schnitt 18 Stunden Schlaf
Eskalationsleiter Körpersprache
Stress baut sich nicht nur im Zuge negativer Erlebnisse auf sondern auch durch positive Erfahrungen, da diese ebenfalls mit Aufregung und erhöhter Adrenalinproduktion verbunden sind. Dauerstress kann einen Hund auch krank machen.
Je höher ein Signal in dieser Grafik aufgelistet ist, desto größer ist der Stress beim Hund bereits und desto schwieriger und langwieriger wird es, den Stresslevel wieder auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren.
Wichtig zu wissen ist aber auch, dass Stress vermieden werden kann, wenn die Signale am unteren Ende der Eskalationsleiter bereits beachtet werden. Diese Signale werden von uns Menschen leicht übersehen, da sie vom Hund sehr subtil und kurz gezeigt werden. Aber auch wenn der Mensch sie erkennt, interpretiert er die Signale leider manchmal falsch. Auf unserer Seite "Kommunikation Körpersprache" mehr dazu.
Wie füllt sich der Stress-Rucksack eines Hundes im Laufe des Tages?
(überspitzt beschriebener Alltag)
Trubel in der Früh beim Aufstehen
- Kinder sind laut
- ich werde zur Begrüßung von allen gestreichelt und gedrückt
- alle sind hektisch und haben Zeitdruck
- ich habe nicht genug Zeit und Ruhe zu fressen
- sie steigen über mich drüber
- ich finde keinen Platz zum zurückziehen
Gassi-gehen und schnüffeln ist kurz
- ich werde nur weitergezogen von all den gut riechenden Plätzen und komme nicht zum Schnüffeln
- meine Bedürfnisse muss ich schnell im Vorbeigehen erledigen
U-Bahn fahren ins Büro
- es ist mir alles zu eng
- es ist rundherum wieder so laut
- es riecht komisch
im Büro
- dauernd kommt jemand ins Zimmer - ich kann mich nicht entspannen
- wieder streicheln mich alle
- eigentlich hat niemand für mich Zeit - mit muss ich aber jeden Tag
- wenigstens bekomme ich etwas zum Kauen - das tut gut
einkaufen gehen
- da muss wieder alles ganz schnell gehen
- der Boden ist so rutschig
- ich weiß nicht, was mein Mensch will: stehen bleiben, umdrehen, sitzen bleiben?
- so viele Einkäufswägen und Füße immer um mich herum
- da ist alles viel zu eng
Gassi-gehen und "Freunde" treffen
- dort benehmen sich viele Hunde nicht höflich
- ich komme wieder nicht zum Schnüffeln
- mein Mensch tratscht lieber mit anderen Menschen als mit mir gemeinsam das Herumstöbern zu genießen
- mein Mensch schenkt nur seinem Handy Beachtung
Abendessen und schlafen gehen
- am Abend kann ich entspannt fressen, denn da sind alle schon ziemlich müde und lassen mich in Ruhe
- und ENDLICH ist es soweit - ich darf schlafen gehen - die Zeit muss ich nützen, um schnell Stress abzubauen, denn morgen Früh geht der Horror wieder los
Stressabbau
Wir Menschen sind dafür verantwortlich, dass unsesre Hunde zur Ruhe kommen können und durch Entspannung und ausreichend Schlaf Stress abbauen können. Ziel ist es, den Stresslevel auf einem Niveau zu halten, bei dem der Hund noch denken und viele Entscheidungen gut selber treffen kann und sich auch wohl fühlt.
Ganz ohne Stress ist ein Leben nicht möglich. Jede Aktivität mit Hund erhöht den Stresslevel. Wie lange Ruhepausen nötig sind, hängt sicher von der Persönlichkeit des Hundes ab und wieviel Aufregung stattgefunden hat. Nach einem stressigen Tag sollte dem Hund zumindest am nächsten Tag Ruhe zu Hause gegönnt werden.
Kauen und Schnüffeln sind zusätzlich zur Ruhe und zum Schlaf gute Mittel zum Stressabbau.